Tag 23

12. September 2024: Good morning Whitefishbay und Goodbye! Heute geht unsere Reise endgültig zu Ende, weshalb wir heute unsere Koffer in die Schule mitnehmen. Diese verstauen wir in einem Nebenraum und machen uns im Anschluss daran in die Mensa auf, wo wir unseren letzten Homeroom haben. Hier lassen wir die vergangenen Wochen noch einmal mittels verschiedener Fragen Revue passieren. Bei fast allen Schülern wird genannt, dass sie die Gastfamilien am meisten vermissen werden und Chicago bzw. die Niagarafälle am Interessantesten während der Rundreise fanden. Auch die Zeit bei den Amishen hat viele Schüler beeindruckt. Obwohl wir uns in der letzten gut drei Wochen an viele Eigenheiten der Amerikaner gewöhnt haben, ihr Hang zu  Plastik, der ständigen Benutzung eines Autos, auch für kleinste Strecken und ihre teilweise Vorliebe für extreme politische Richtungen, daran konnten sich die Wenigsten gewöhnen.

Zum Abschluss des Vormittags hatten wir noch einen Vortrag des School Ressource Officers Meyers, die uns viele Einblicke in ihre Arbeit als Schulpolizistin geben konnte. Anders als in Deutschland gibt es seit Mitte der 90er Jahre, aufgrund der vielen School Shootings in den Staaten, diese Beamten, die vor Ort für viele Dinge zuständig sind. Zum Beispiel sind sie bei Sportveranstaltungen anwesend und sorgen bei Delikten innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes für Recht und Ordnung. Officer Meyers coacht aber auch das Leichtathletikteam in ihrer Freizeit und ist dafür zuständig, eine Beziehung zu allen Schülern und zu dem Schulpersonal herzustellen. Zum Schluss ihres Vortrages können die Schüler auch ihre Weste anziehen, die zusammen mit ihrem Gürtel mehr als 17kg wiegt und mit der sie jeden Tag unterwegs ist. Zum Glück gibt es diese Notwendigkeit in Deutschland noch nicht.

Danach laufen wir einmal quer durch das Schulgebäude zu Herrn Thiel, der das Fach Robotics unterrichtet. Hier lernen die rund sechzig Schüler nicht nur Roboter zu konstruieren, zu bauen und gestalten, sie nehmen damit auch regelmäßig an internationalen Wettkämpfen teil. Aktuell sind sie fünffacher amerikanischer Meister. Bei der Weltmeisterschaft der Roboterkämpfe gehört das Team Fear, wie sie sich nennen, zu den besten 25. 



Um solche Erfolge feiern zu können investiert die Schule jährlich satte 50.000 US Dollar. Unglaublich. Seit diesem Schuljahr hat das Fach eine eigene riesige Halle, die natürlich tip-top ausgestattet ist. Die Schüler dürfen hier selbst mit Legosteinen agieren und bekommen so einen kleinen Einblick, mit was sich die Schüler hier zu Beginn vor allem beschäftigen. Um zehn Uhr ist die Zeit gekommen die Koffer zu holen und zum Bus zu bringen, der bereits vor den Eingang wartet. Nach und nach treffen auch viele  Eltern und die Austauschpartner ein. Es folgt ein tränenreicher Abschied. 




Vielen fällt es schwer sich zu trennen, so gut sind viele Austauschpaare in den vergangenen zwei Wochen zusammengewachsen. Als wir das Schulgelände verlassen, startet in der NHS ein Drill, wie man sich im Fall eines Amoklaufs zu verhalten hat. Als wir auf den Highway fahren liegen noch gut 1  3/4 Stunden Fahrt nach Chicago O'Hare vor uns. Wir kommen wider erwartend sehr gut durch und checken nur wenige Minuten nach Ankunft am Flughafen am Lufthansa Schalter ein. Trotz sichtbar schwerer gewordener Koffer gibt es kein Übergepäck und alle holen ihre Bordkarten ab. Nach der Sicherheitskontrolle essen wir noch eine Kleinigkeit und wenig später besteigen wir die Lufthansa Maschine LH 437 nach München. Zuvor noch schnell alle Eltern informieren und dann geht's los. Puh, der vorletzte Schritt ist gemacht. Alle sind heil angekommen on Bord! Die Schüler tauschen wild ihre Plätze, so dass es unmöglich für die Flugzeugbesatzung wird die speziell bestellten vegetarischen und veganen Gerichte zu servieren. Mir bleibt nichts anderes als mich zu entschuldigen bei der sichtbar angefressenen Crew. Mit dem servierten Mittagessen geht auch draußen die Sonne unter und es wird Zeit die Augen etwas zu schließen bevor wir in München landen. Wer noch nicht müde ist, so wie ich, wird beim Bordentertainment fündig. Nach gut acht Stunden befinden wir uns im Landeanflug auf die bayerische Metropole und sehen beim Landeanflug sogar München. 

Jetzt noch das Gepäck in Empfang nehmen und dann ab in den Bus und ab nach Passau. 

Eine ereignisreiche Reise geht zu Ende und das neue Schuljahr wartet bereits auf uns.

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