Tag 01

 21. August 2024: Der Wecker klingelt unbarmherzig heute bereits um kurz nach vier Uhr. Zeit aufzustehen und sich fertigzumachen, denn heute beginnt sie, unsere gemeinsame Reise mit GAPP über den großen Teich in die Vereinigten Staaten. Also zumindest ist jeder Schüler und Lehrer mit diesem Gedanken in den Tag gestartet. Dass dieser dann ganz anders als zunächst geplant verlaufen ist, damit rechneten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 

Aber nochmal von vorne: schnell einen Morgenkaffee, die letzten Dinge im Reisegepäck verstauen und dann ab zur Donaulände, wo wir uns um 4.45 Uhr verabredet haben. Da die Straßen zu dieser Uhrzeit noch fast komplett leer sind, geht das schneller als gedacht. Am Parkplatz warten bereits viele Eltern und meine Schüler mit ihren Koffern, Handgepäckstücken und sogar mit einer großen Tüte voller Brezen. Und dann scheinbar aus dem Nichts macht die Nachricht die Runde, dass die ersten Eltern und Schüler eine Mail und/oder SMS auf ihr Handy bekommen haben, dass unser Flug mit der Lufthansa von München nach Chicago O'Hare gestrichen worden sei. 


Zu Beginn hielt ich das für einen Witz, doch schnell ploppte die Nachricht auch auf anderen Handydisplays auf. Was nun? Frau Rabenbauer, ein paar Eltern und auch ich versuchten mit Lufthansa direkt und mit unserem Reisebüro in Kontakt zu treten. Doch eine reale Stimme bekam keiner von uns wirklich an die Strippe. Stattdessen Chatbots, die dazu aufforderten nach München an den Flughafen zu kommen. Und genau das taten wir dann auch. Das Gepäck on board fuhr uns die Firma Seibold bis zum Terminal 1 im Franz-Josef Strauss Flughafen, wo wir die Schüler zuerst einmal in einem Teil des Flughafens zwischenparkten und dann schnurstracks gerade in das Service Center der Lufthansa gingen. Dort stellte sich schnell heraus, dass es keine leichte Aufgabe sein würde solch eine große Reisegruppe auf einen späteren Flug umzubuchen. Nach vielen Telefonaten, u.a. mit Hongkong, wo Lufthansa ihre Gruppenreise-Stelle hat, konnten wir auf einen anderen Flug gebucht werden - allerdings nicht von München, sondern Frankfurt und nicht mehr heute, sondern morgen. Also Koffer nochmal umpacken und dann die Koffer am Schalter aufgeben - eine gar nicht so einfache Aufgabe mit 34 Mann.


Auch wenn wir uns bereits alle auf die Skyline von Chicago gefreut hatten, hieß es damit Mainhatten statt Chicago. Nach dem Einchecken unseres Gepäcks dann der erste kurzfristige Schock: zwei Schüler waren nicht am vereinbarten Treffpunkt. Wie sich herausstellte waren diese bereits durch den Security Check gegangen und hatten weder auf unsere Nachrichten noch einen Ausruf des Flughafenpersonals reagiert. Zum Glück warteten auch diese zwei vermissten Schäfchen nach der Kontrolle auf uns. Auch in ein paar anderen Situation war die Aufmerksamkeit einiger Schüler noch nicht wirklich auf unsere Ansagen gerichtet - bestimmt die Müdigkeit? Am Gate angekommen war leider noch mehr warten angesagt: 1,5 Stunden, da ein Unwetter über die Landeshauptstadt hinweg zog. Da half nur noch Stretching und ein wenig Flughafensport. 



Doch schlussendlich landeten wir, wenn auch mit Verspätung und einer sich langsam breitmachenden Müdigkeit, in Frankfurt. Nun mussten noch zwei wichtige Dinge von uns Lehrkräften erledigt werden: Hotel & Verpflegung + Umplanen der Rundreise mit Lamers. Die freundlichen Lufthansamitarbeiter stellten uns nach fast zwei Stunden am Schalter Vouchers für das Sheraton Flughafenhotel für die Nacht aus inklusive Verpflegung und auch die Rundreise konnte nach einem längeren Telefonat mit Marianne von Lamers angepasst werden. 

Auch mit unserem letztjährigen Busfahrer Dean hatte ich schon zuvor Textnachrichten geschrieben, damit er nicht extra von Green Bay an den Flughafen nach Chicago fährt und dann vergeblich auf uns warten muss. Eltern informieren über den Zwischenstand auch erledigt. In der Zwischenzeit waren die Schüler schon mit ihren 15 Euro Gutscheinen am Flughafen unterwegs, um für ihr leibliches Wohl zu sorgen. Frisch gestärkt liefen wir dann zum Hotel und checkten um kurz nach 17.00 Uhr ein. Endlich ein wenig Zeit durchzuschnaufen, sich frisch zu machen und noch ein paar Telefonate zu führen, damit auch die Amerikaner und die eigene Familie weiß, was heute los war - es war jedenfalls nicht langweilig. 😉 

Um 19 Uhr treffen wir uns wieder und essen gemeinsam im Restaurant - ein schöner Start, wenn auch anders als gedacht. Und dann heißt es Daumen drücken für den morgigen Vormittag, dass dann alles klappt und wir sagen können: HELLO USA! 


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