Tag 10

30. August 2024: Ein letztes Mal - Good morning Chicago! Mein Wecker läutet heute schon etwas früher, genauer gesagt um 6.20 Uhr, weil ich noch etwas vor habe. Schnell unter die Dusche, legere Klamotten an und meine Laufschuhe. Nein, nicht um die überschüssigen Pfunde abzutrainieren, sondern um welche zu besorgen. Denn in Chicago gibt es die wohl leckersten Cookies der Welt in der Levain Bakery, die ihren Ursprung eigentlich in NYC hat. Da die Bäckerei um sieben Uhr öffnet und einige Blocks entfernt ist, nutze ich die frühen Morgenstunden, um die noch leicht warmen Teigkunstwerke zu kaufen und noch einen letzten Blick auf die Stadt zu erhaschen. Denn am Nachmittag fahren wir weiter nach Glendale, Milwaukee. Ich bin der erste Kunde am Morgen und freue mich wie ein kleines Kind auf die Leckereien. Obwohl es noch leicht nieselt ist die Luft angenehm warm und sie wird im Laufe des Vormittags noch auf 29 Grad ansteigen. Beim Frühstück verabschieden Frau Steflbauer und ich dann schweren Herzens Frau Rabenauer, die ein ganz toller Chaperone in den vergangenen zehn Tagen war. Danke Nelly!

Unsere Koffer parken wir nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel zwischen und laufen eine Stunde an der Waterfront Richtung Süden, wo das Shedd Aquarium unser letzter Tourispot sein soll. Jedoch geht unser City Pass hier nicht, obwohl überall auf Flyern und Plakaten dafür Werbung gemacht wird. Nur für All Inklusive Pässe. Letzten Endes haben uns die Pässe nicht wirklich viel gebracht, da sie nur bei einer Attraktion funktioniert haben. Die restlichen Tickets mussten wir nach stundenlangem Supportwarteschleifengesprächen einfordern und das Aquarium letztlich skippen. Dafür sind wir dann kurzerhand in das Field Museum gegangen, das in einem schönen alten Bauwerk gegenüber des Shedd untergebracht ist (https://artsandculture.google.com/partner/the-field-museum) Das Museum ist der Hammer 🔨. Riesig groß mit zahlreichen Ausstellungen, besonderen Exponaten und zusätzlichen Angeboten, für die man mehrere Tage brauchen würde. Wir Lehrkräfte entscheiden uns für die Ancient Native Americas Ausstellung, die uns lateinamerikanische Hochkulturen näher bringt und ganz viele Artefakte aus aller Welt bereit hält. 





Die Zeit vergeht leider viel zu schnell, aber gegen Mittag nehmen wir den Bus zurück in die Innenstadt, um noch vor der Fahrt nach Milwaukee etwas zu essen. Im Sweetgreen, gleich gegenüber des Hotels, bleiben Frau Steflbauer und ich hängen. Hier gibt es eine leckere Auswahl an Salaten und Bowls - natürlich alle ganz frisch zubereitet. Dann noch schnell einen Espresso, wobei schnell das falsche Adjektiv ist. Im nahen Starbucks bekommt man ja alles: Spiced Latte, Caramel Cappuccino... Aber einfach Kaffee und Espresso? Eben ein Unterschied zu unseren guten Italienern.

Am Hotel angekommen warten bereits viele Schüler mit ihrem Gepäck, ready to go. Wird wohl der Bus auch den Weg zu uns finden? Gibt es genügend Platz für alle und für alle Sachen? Die Fragen kann ich alle nicht beantworten außer mit "Ich denke schon, dass alles klappt, no worries".


Und gerade als wir uns noch in der Lobby unterhalten fährt ein Riteway Bus vor: das ist unserer. Wir bringen alle Koffer, Tüten und Taschen nach draußen und ich klettere in den Bauch des Busses, um die Koffer zu ordnen. Nochmal kurz nachzählen ob alle auch an Bord sind und dann geht's los zu einem Abenteuer, auf das fast alle schon die letzten Tage hin gefiebert haben: zur Partnerschule und in die Gastfamilien. Die Aufregung ist groß und sie wird nicht kleiner, je weniger Meilen noch nach Glendale zurückzulegen sind. Wir freuen uns für die Schüler, dass sie nun die Möglichkeit haben ein langes Wochenende mit ihren Partnern und einem vollen Freizeitprogramm zu verbringen. Diese kulturellen und sozialen Möglichkeiten bei GAPP lassen sie schnell lernen und persönlich wachsen. Auch wir freuen uns die kommenden Tage nicht mehr aus unseren Koffern leben zu müssen und "anzukommen." An der Nicolet High school wartet bereits eine große Traube an aufgeregten Eltern, die all das noch vor sich haben, was die meisten deutschen Eltern bereits im Juni und Juli gehabt haben. Kaum ausgestiegen fallen sich auch schon die ersten Austauschpartner um den Hals und verschwinden in den Autos, so dass sich der Parkplatz in Windeseile leert. 









Für einen kurzen Augenblick atmen wir durch und sind glücklich, dass auch wir einen hoffentlich ruhigen und entspannten Abend verbringen können.

 

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